Asthma bronchiale oder COPD – was ist der Unterschied?
- Gina Pariti

- 6. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Husten, Atemnot, Engegefühl in der Brust – diese Beschwerden können auf verschiedene Lungenerkrankungen hinweisen. Besonders häufig werden dabei Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) verwechselt.
Obwohl sich die Symptome ähneln, unterscheiden sich die beiden Erkrankungen deutlich in Ursachen, Verlauf und Therapie. Eine klare Abgrenzung ist wichtig, um die richtige Behandlung zu finden und die Lebensqualität zu verbessern.
Was ist Asthma bronchiale?
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die meist schon in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter beginnt. Typisch ist eine entzündliche Überempfindlichkeit der Bronchien: Sie reagieren übermäßig stark auf bestimmte Reize wie Allergene, kalte Luft, Infekte oder körperliche Belastung.
In Folge verengen sich die Atemwege vorübergehend, was zu Atemnot, Husten und pfeifenden Atemgeräuschen führt. Diese Beschwerden treten oft anfallsartig auf und können sich nach Gabe von Medikamenten – etwa einem bronchienerweiternden Spray – schnell wieder bessern. Viele Asthmapatienten und -patientinnen erleben beschwerdefreie Phasen zwischen den Anfällen.

Was ist COPD?
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist dagegen eine dauerhafte, fortschreitende Erkrankung der Atemwege. Hauptursache ist in den meisten Fällen langjähriges Rauchen, seltener sind Schadstoffe am Arbeitsplatz oder genetische Faktoren.
Bei COPD sind die Atemwege dauerhaft entzündet und verengt, zudem wird die Lunge oft durch eine Überblähung (Emphysem) geschädigt. Typische Symptome sind anhaltender Husten mit Auswurf und belastungsabhängige Atemnot, die sich im Verlauf der Erkrankung stetig verschlimmern. Anders als beim Asthma verschwinden die Beschwerden nicht vollständig, sondern bleiben auch zwischen den Anfällen bestehen.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Auf den ersten Blick können sich Asthma und COPD ähneln – beide verursachen Husten, Atemnot und eingeschränkte Belastbarkeit. Doch die Unterschiede sind entscheidend:
Beginn: Asthma oft in jungen Jahren, COPD meist ab 40, typischerweise nach langjährigem Rauchen.
Verlauf: Asthma verläuft in Schüben, COPD schreitet kontinuierlich fort.
Symptome: Asthma mit typischen Anfällen und variabler Atemnot, COPD mit dauerhaftem Husten und Auswurf.
Reversibilität: Asthma-Beschwerden lassen sich oft vollständig zurückbilden, COPD-Veränderungen sind irreversibel.
Risikofaktoren: Asthma häufig allergisch bedingt, COPD stark mit Rauchen verknüpft.
Diagnose im Detail
Da die Symptome ähnlich sind, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig, um die richtige Diagnose zu stellen. Neben einer ausführlichen Anamnese kommen Lungenfunktionsmessungen (Bodyplethysmographie, FeNO-Messung und NEU: Oszillometrie), Allergietests, Blutanalysen, oder bildgebende Verfahren zum Einsatz.
Entscheidend ist, ob sich die Atemwege nach Gabe eines Medikaments vollständig erweitern (eher typisch für Asthma) oder nur teilweise (eher typisch für COPD). Außerdem wichtig ist die Bestimmung von sogenannten Biomarkern (FeNO, IgE, Eosinophile).
Behandlungsmöglichkeiten
Beide Erkrankungen lassen sich heute gut behandeln – auch wenn die Ansätze unterschiedlich sind:
Asthma bronchiale:
In schweren Fällen, wenn die inhalative Therapie ausgereizt ist und trotzdem keine Asthmakontrolle erreicht werden kann, setzen die Lungenärzte am Turm auf moderne Biologika-Therapien. Diese zielgerichteten Medikamente regulieren das Immunsystem und können Symptome nachhaltig lindern. Die Gabe von Kortisontabletten ist heute nur noch im Notfall und im Rahmen von akuten Verschlechterungnen nötig.
COPD:
Die Lungenärzte am Turm bieten eine maßgeschneiderte COPD-Therapie, die auf folgenden Säulen basiert:
Inhalative medikamentöse Therapie: Einsatz von Bronchodilatatoren und entzündungshemmenden Medikamenten
Patientenschulung zur besseren Vermittlung der Krankheitssteuerung
Rehabilitation inklusive Unterstützung bei Reha-Antragsstellung
Bei fortgeschrittener COPD ggf. Sauerstofftherapie oder spezielle
Atemtherapieprogramme, um Belastbarkeit und Lebensqualität zu verbessern
– viele Studien sind aktuell in der Endphase- Hier bleiben wir natürlich am Ball.
Fazit
Auch wenn sich die Beschwerden ähneln, handelt es sich bei Asthma und COPD um zwei verschiedene Erkrankungen mit ganz unterschiedlichen Ursachen und Therapien. Während Asthma oft schon in jungen Jahren beginnt und in Schüben verläuft, ist COPD eine typische Erkrankung im höheren Alter, die eng mit dem Rauchen verbunden ist.
Eine frühzeitige Abklärung beim Lungenfacharzt ist entscheidend, um die richtige Diagnose zu stellen und eine wirksame Behandlung einzuleiten. So lassen sich Symptome lindern, die Lebensqualität steigern und langfristige Schäden vermeiden.
Sie leiden unter Atemnot, Husten oder anfallsartigen Beschwerden? Dann lassen Sie die Ursache frühzeitig abklären: Vereinbaren Sie einen Termin bei den Lungenärzten am Turm und profitieren Sie von moderner Diagnostik und individueller Therapie.

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